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1439. März 9. Neisse.

Albrecht, Römischer König, giebt der Stadt Liegnitz das Recht, Räuber und Placker durch ganz Schlesien zu verfolgen, aufzufangen und zu richten.

Wir Albrecht von gots gnaden Romischer kunig, zu allen zeiten merer des reichs vnd zu Hungern, zu Beheim, Dalmacien, Croacien etc kunig vnd herczog zu Osterreich bekennen vnd tun kunt offembar mit diesem briue allen den, die in sehen oder horen lesen, das vns vnsere liebe getruen ratmanne vnd burgere zu Lignicz durch ire botschafft mit clag haben furbracht, wye sie offte wyder gleich vnd recht von manicherley leuten swerlichen mit rouberi vnd plackeri angegriffen vnd besweret werden vnd so sy denselben plackern vnd roubern gern nachfolgten vnd sy vserthalb iren gebieten vnd gerichten wol ergreiffen vnd vmb ire missetate mit gericht straffen mochten, so werden sy von den vmbgelegen landen vnd insessen darann gehindert vnd wollen denselben von Legnicz nit gestatten solichen vbeltetern durch oder in iren gerichten vnd gebieten nachzufolgen vnd vbir sy nach irem verschulden recht oder vrteyl geen lassen, als billich were, domit solich vbelteter vast hinkomen vnd vngestrafft bleiben, wider gemeynen nutze, das wir vngern vernemen vnd haben vns domit diemuticlich gebeten in zugunnen vnd zuerlouben, solichen obgenanten plackern vnd roubern nachzufolgen vnd mit vnsern vndertanen zuschaffen, in gen denselben roubern eins vnuerczogens billichen rechtens zugestatten vnd zugeen lassen, als offt sy des erfordert wurden; des haben wir angesehen solich ire diemutig bete vnd auch betracht, das eyn solichs der leute gemeyner nucz ist, wo solich vbelteter in den landen gestrafft vnd gedruckt werden, vnd haben darumb den obgenanten von Lignicz gnediclich gegunnet vnd erloubet, gunnen vnd erlouben in mit diesem brieff, das sy allen solichen roubern vnd plackern, die sy wider recht beschedigen vnd angriffen, durch vnser land der Slesie nachfolgen vnd die zu recht vffhalten vnd fahen mogen, vnd in welhem gerichte solich rouber von in vffgehalten oder gefangen wurden, dasselb gericht sol denselben von Lignicz vff solich rouber eyn vnuerczogen recht geen lassen vnd in vnd iren helffern tun vnd die straffen nach irem verschulden, wo aber denselben von Lignicz ein solichs verczogen wurde vnd nicht eyn eyntlich recht geen mochte, so mogen sy solich rouber vnd placker vsz demselben gericht wol in ire gerichte furen, vszgenomen durch gemurete slosz, stete oder gerichte vnd die nach irem verschulden straffen, als offt des not ist, vnd wir gebieten darumb allen vnd iglichen vnserer cron zu Beheim vndertanen vnd getruen, die mit diesem vnserm briue erfordert werden, von Behemischer kuniglicher macht ernstlich vnd vesticlich mit diesem briue, das sy die obgenanten von Lignicz vnd die iren an den obgeschrieben vnsern erlobungen vnd gnaden nit hindern oder irren in keinweyse, sunder eyn solichs getruelichen volfuren vnd tun, so lang bisz wir oder vnsere nachkomen kunige zu Beheim das nit widerruffen, vnd tut hirynne nit anders, als lieb euch sey vnsere swere vngnad zuvermeyden. Mit urkunt disz brieffs versigelt mit vnserm kuniglichen anhangenden insigil. Geben zur Neysse am montag nach dem sontag Oculi in der vasten, nach Cristi geburt vierczehenhundert jar darnach im newnvnddreissigisten jaren, vnserer reiche des Vngrischen etc im andern, des Romischen vnd Behemischen im ersten jaren.
Ad mandatum domini regis, domino Jo. comite de Schowmberg referente, Marquardus Brisach.

O. d. St. L. No. 367. An Pergamentstreifen das Siegel in rothem Wachs. — Bitschens Privilegh. f. XXIV.


Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455 - Herausgegeben dr Friedrich Wilhelm Schirrmacher - Liegnitz 1866



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